Dienstag, 11. Februar 2014

Im Schweiße Deines Angesichts sollst Du Dein Brot essen

"Ich blieb immer das Gegenteil des eleganten, nie verschwitzten Hallodris, ich war immer Arbeiter, Schwitzer, Sünder." Andreas Altmann - 34 Tage, 33 Nächte
Nach monatelanger Abstinenz ist es an der Zeit, einige Zeilen zu verfassen. Dabei soll diesmal nicht das eigene läuferische Leben des Autors der Mittelpunkt sein, sondern vielmehr die Brocken-Challenge (BC) den Kern des Textes bilden.
Die BC ist, für alle unkundigen Leser, ein Ultramarathon von Göttingen auf den Brocken. Neben der Streckenlänge von 80 Kilometern müssen dabei auch 1.900 Höhenmetern überwunden werden. Wer jetzt noch über einen Start nachdenkt, lässt sich vielleicht von der Tatsache abschrecken, dass der Lauf im Februar stattfindet, also quasi im Epizentrum des mal mehr oder weniger harten Norddeutschen Winters. Und wer jetzt immer noch nicht abgeschreckt ist, der sollte einen Anmeldung für die kommende 12. Auflage 2015 in Betracht ziehen.
Über den sportlichen Verlauf wurde und wird an anderer Stelle ausführlich berichtet (das soll vor allem eine Anregung an Lars sein, den eigenen Blog wieder zu aktivieren). Ganz verschließen kann ich mich den Bestleistungen von Florian Reichert und Gabriele Kenkenberg jedoch nicht und möchte ihnen an dieser Stelle nochmals zum Streckenrekord gratulieren. Florian ist einfach ein (sympathischer, allürenloser) Ausnahmeläufer, - jede Veranstaltung bekommt die Läufer, die sie verdient -  der den alten Rekord unabhängig von den Bedingungen, die in diesem Jahr die sehr schnelle Zeit zuließen, unterboten hätte. Umso schöner, dass mit Falk und Lars noch zwei weitere Läufer unter dem alten Rekord, der bei ähnlichen Bedingungen aufgestellt wurde, blieben.

(c) Rainer Holland
Was mir als Helfer von dieser Veranstaltung im Kopf bleiben wird, sind nicht die großen Bilder der Sieger, sondern die kleinen Momente an den Verpflegungsstationen, die oftmals fotografisch gar nicht festgehalten werden können.
Wenn Läufer, die nach 20 Kilometern schon kaputt und ausgemergelt aussehen und nicht im geringsten den Eindruck erwecken, dass sie heute noch den Brockengipfel erreichen, ohne die Dampflok von Schierke zu nehmen, dann bei Kilometer 63 mit einem Lächeln im Gesicht aus dem Entsafter am VP Lausebuche ankommen, weil sie wissen, dass hier jemand ist, der sich um sie kümmert, dann erwacht der Spirit der BC zum Leben. Die schönste Erinnerung für den Mann im Besenwagen, der ab Kilometer 10 unablässig die Langsameren an jedem VP empfängt, ist jedoch der Augenblick, wenn die SMS vom Gipfel kommt und und niemand zwischen Oderbrück und Brocken verschollen ist. Dann weiß er, dass seine Schäfchen im Trockenen sind und jedes eine spannende Geschichte zu erzählen hat. Sympathisch seid ihr mir alle - gerade weil ich auch so ein Arbeiter bin.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Jahr, euer Mädchen für alles!

Nachtrag: Auf Drängen diverser Läufer (Alex G., Lars D., Trailflow R. und Björn R.) muss (!!! und auch will)) der Schreiber im nächsten Jahr selber an den Start gehen. Deshalb schreibe ich an dieser Stelle meinen Job aus (man hat 'n eigenes Auto und kann sich reichlich an jedem VP bedienen, ohne sich vorher sportlich betätigt zu haben). Ernstgemeinte Anfragen unter Beifügung der üblichen Unterlagen (Führerschein, Krisen- und Logistikmanagement etc. pp.) richtet ihr bitte an info@brocken-challenge.de.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein sehr schöner Bericht, der mit wenig Worten die Brocken Challenge beschreibt.

Michael G.