Wenn man sich mehr als drei Monate nach einer
Laufveranstaltung an den Bericht, der von eben dieser Laufveranstaltung
erzählen soll, macht, kann das eigentlich nur bedeutet, dass der Lauf ziemlich
gelungen war und eindrucksvolle Spuren hinterlassen hat. In diesem Sinne:
Brocken-Challenge 2015, here weg go!
Oderbrück, 14. Februar 2015, 12:50
VP Oderbrück (c) Marilena Matzke |
Kurz bevor ich auf den Parkplatz an der
Bundesstraße 4 zwischen Braunlage und Bad Harzburg laufe, fällt mein Blick auf
meine Uhr. Sechs Stunden und neunundvierzig Minuten. Noch etwas mehr als sieben
Kilometer bis zum Ziel auf dem Brocken. In unter acht Stunden anzukommen ist
also möglich. Ein wohliges Gefühl breitet sich aus. Mir kommen einige
Langläufer entgegen, die mich teils bewundernd, teils irritiert anschauen. Ich
nehme sie aber auch nur noch aus dem Augenwinkel und nicht mehr ganz deutlich
war. Die Anstrengungen der vergangenen Stunden zeichnen sich deutlich ab. Der
Parkplatz ist nun schon einige Zeit in Sichtweite und hinter den parkenden
Autos kann ich den letzten Verpflegungspunkt erahnen. Kurz bevor ich den ersten
Schritt auf den gepflasterten Weg setze, kann ich meine Eltern und meine
Schwester, die die Betreuung der Läufer dankenswerterweise übernommen haben,
sehen und zum zweiten Mal an diesem Tag schießen mir einige Tränen in die
Augen. Sie um diese Zeit, in diesem Zustand hier zu sehen, hatte ich mir vor
einigen Wochen erhofft, aber nicht für möglich gehalten.
Göttinger Wald, 01. Februar 2015, 13:30
Eine beträchtliche Menge Neuschnee hat sich in den
vergangenen Tagen angesammelt und ich kämpfe mich zusammen mit Alex den kurzen,
aber steilen Anstieg von Klein Lengden kommend zum Westerberg hinauf. Der
Schnee knirscht unter den Schuhen. Jeder Schritt klingt durch das Geräusch des
Schnees nach und wird vom rasselnden Atem überlagert, der zugleich eine
beträchtliche Menge Feuchtigkeit in die kalte Winterluft hinaus lässt. Alex ist
einige Schritte hinter mir und stellt lauthals die Wegwahl in Frage, wäre er
doch lieber auf der leicht und gleichmäßig ansteigenden Forststraße, die sich
nun weit unterhalb von uns auf das Kerstlingeröder Feld zieht, geblieben. Als
es geschafft und wir den Scheitelpunkt erreicht haben, ist die Belastung der
letzten 38 Kilometer zu merken. Kurz flammt in mir der Gedanke auf, ob es mir
überhaupt möglich ist, in zwei Wochen mehr als die doppelte Distanz
zurückzulegen, bevor Alex ihm mit einem „Du bist fit!“ die Luft entzieht. Nach
einem zügigen Marathon Ende Oktober in Frankfurt am Main war der Beginn der
unmittelbaren Vorbereitung auf die BC mit dem Schloss-Marienburg-Marathon und
einem Trainingsmarathon zusammen mit Lars gut angelaufen. Eine Überlastung in
der Wadenmuskulatur und eine Erkältung, die man sich unweigerlich einholt, wenn
man zu lange mit ehemaligen Kommilitonen auf Weihnachtsmärkten und verrauchten
Kneipen verbringt, hatten mich auf dem Weg zu meinem Ziel Brockengipfel etwas
zurückgeworfen. Aber einknicken und nur als Begleiter dabei sein, soweit wollte
ich es nicht kommen lassen. Und so schleppte ich mich eine Woche zuvor zusammen
mit Lars 60 Kilometer vom Oderstausee hinauf zum Jagdkopf, um von dort die
BC-Strecke bis zum Brocken und retour zurückzulegen. Nach diesem und den
heutigen 43 Kilometern hatte ich dann die Gewissheit, dass ich zumindest das
Ziel in einem einigermaßen akzeptablen Zustand erreichen sollte.
Von Kälte, Wind und dreißig Kilometern gekennzeichnet. (c) Lars Donath |
Der Wurmberg ragt aus der Wolkendecke heraus. (c) Lars Donath |
Göttingen, Alter Tanzsaal, 14. Februar 2015, 5:40
Zusammen mit Alex, Flo, Lars, Ines, Kathi und Annemarie
treffe ich gut 20 Minuten vor dem Start am Alten Tanzsaal ein. Die Lauffamilie
ist schon lange wach und beim Frühstück versammelt. Ich habe bereits zu Hause
zwei große Gläser grünen Smoothie, Hirse-Linsen-Mischmasch und eine Banane
verdrückt, weshalb ich hier nur noch etwas Tee und Wasser trinke. Beim
Eintragen in die Starterliste merke ich, dass mir doch etwas kalt ist und so
bin ich froh, in einer hinteren Ecke, weit entfernt vom Eingang, mit Frank
Reese ein bekanntes Gesicht zu sehen. Frank hat einige Wochen vorher meine Wade
wieder auf den rechten Weg gebracht und mir auch gestern noch wohltuende
Massage verpasst. Er ist Triathlet und davon begeistert, dass hier mehr als 160
Leute aufbrechen, um die Strecke von Göttingen auf den Brocken in weniger als
14 Stunden zu bezwingen. Wir unterhalten uns, was mich ein bisschen entspannen lässt.
Doch um kurz vor sechs Uhr wird es Zeit, in den Startbereich zu treten.
Mit (v.l.n.r.) Patrick, Flo und Lars (c) Silke Reinecke |
Meine Renntaktik ist einfach zu beschreiben: So
lange wie möglich mit Lars zusammen bleiben. Wir haben in etwa den gleichen
Trainingsstand, kommen während des Laufens gut miteinander aus und hoffen beide
unter acht Stunden anzukommen. Und da sich Lars gleich in die erste Reihe einreiht,
stehe ich zwei Sekunden später auch dort. Erster Ultra, erste Reihe. Klingt
irgendwie logisch! Markus Ohlef, Begründer der BC, steigt auf den markanten
Stein, der wie jedes Jahr als Empore für die nun folgende Ansprache dient. Im
letzten Jahr stand ich weiter hinten und hatte schon als Begleiter Gänsehaut,
als die magischen Eröffnungsworte an meine Ohren drangen. In diesem Jahr gehen
mir viele Gedanken durch den Kopf und Freude darüber, dass es nun endlich
losgeht, breitet sich aus. Mit dem markanten „Brocken-Challenge 2015, here weg
go!“ schickt Markus uns auf die Strecke, die sich grob skizziert durch den
Göttinger Wald, am Seeburger See vorbei und das Eichsfeld querend zum Harz
zieht, wo der Kurs dann auf Nord-Ost Richtung Brocken dreht. Wir verlassen
Göttingen also auf einem anderen Weg als Heinrich Heine, der sich aus der Stadt
(„Die Stadt selbst ist schön, und gefällt
einem am besten, wenn man sie mit dem Rücken ansieht.“), deren Bürger er so
verachtete („Die Zahl der Göttinger
Philister muß sehr groß sein, wie Sand, oder besser gesagt, wie Kot am Meer
[...].“), 1824 zu seiner berühmten Harzreise aufmachte.
Die ersten Kilometer steigen leicht, aber merklich
zum Kerstlingeröder Feld hin an und auf dem asphaltierten Forstweg hat sich
eine harte Schneedecke mit harscher Oberfläche gebildet, auf der das Laufen
nicht immer leicht fällt. Ich versuche so früh wie möglich die von den
Waldfahrzeugen vorgezeichnete Spur zu erwischen, um nicht bei jedem Schritt
leicht in den Schnee einzusinken. Das gelingt mir ganz gut und am rechten Rand
des Wegs laufen lasse ich einige Läufer passieren. Vor mir sind mit Flo, Thomas
Tribius, den ich vom Harzer Hexenstieg, bei dem ich Lars begleitet habe, kenne
und der auch heute wieder von seiner Frau im Begleitfahrzeug unterstützt wird,
Lars und Andreas Schneidewind, der hier schon mehrmals gewonnen hat, schnelle
Leute, die ich zunächst einige Meter ziehen lassen will, um nicht zu schnell
anzugehen. Neben mir läuft Alex, den ich stark einschätze und dem ich eine neue
persönliche Bestzeit zutraue. Oben auf dem Kerstlingeröder Feld ist die
Stimmung im vorderen Teil gut. Vereinzelt wird sich unterhalten, vereinzelt
werden Sprüche gemacht und Flo dazu aufgefordert, doch jetzt schon die
Handbremse zu lösen. Kurz bevor wir hinab in die Senke laufen fällt mein Blick
zurück und ich sehe den viel beschriebenen Schwall aus Stirnlampen der sich
über diese Freifläche ergießt. Zusammen mit den Fackeln, die wie in jedem Jahr
unser begnadeter Radler Harri aufgestellt hat, erzeugt das einen einmaligen
Moment, den ich hier in den frühen Morgenstunden in aller Ruhe genießen kann.
Kurz nach dem Start (c) Rainer Holland |
Bergab nehme ich etwas raus und lasse einige Läufer
vorbeiziehen. Hier kann man nur wenig Zeit gewinnen, aber viel Kraft, die man
am Ende in den langen Anstiegen vermissen wird, liegen lassen. Auf dem nun
folgenden Abschnitt schließen einige Mountainbiker zu uns auf, die ebenfalls
mit den Bodenbedingungen zu kämpfen haben. Ihre sehr hellen Lampen sind
hilfreich, um frühzeitig vereiste Abschnitte zu erkennen. Yactrax hat niemand
an und ich bin mit dem Grip meiner Saucony Kinvara Trail sehr zu frieden. Zwar
stellt sich hier noch kein richtiges Laufgefühl ein, trotzdem kann ich einige
Läufer überholen. Hier höre das monotone Klackern von Thomas Tribius’ Stöcken, die
ihm hier und noch mehr im Harz eine große Hilfe sein werden. Plötzlich kommt
Unruhe auf, lautes Rufen schallt und das Licht einer Stirnlampe kommt mir
entgegen. Kurz vor der Kollision kann ich einen Stock direkt auf meiner Seite
der Strecke und dann Thomas erkennen, der seine steckengebliebene Laufhilfe
wieder einsammelt. Mittlerweile geht es die Abbruchkante des Göttinger Waldes
hinab nach Mackenrode und ich kann zu Lars und Falk Hübner aufschließen, die
sich angeregt über die vergangene BC und die Pläne für das Laufjahr 2015
unterhalten. Mit dem Austritt aus dem dichten Wald wird es heller, auch da die
Sonne ihre ersten Vorboten über den Horizont schickt. Es kündigt sich ein
wunderbarer Wintertag mit Temperaturen um den Gefrierpunkt, wenig Wind und ohne
Niederschlag an. Bisher hat sich die Entscheidung, ohne Jacke und nur mit einem
langärmeligen Merino-Shirt und einem zweiten Langarmshirt zu laufen, als gut
erwiesen. Dazu habe ich noch eine lange Lauftight und Kompressionsstutzen an,
jeweils einen Buff um den Hals und auf dem Kopf als Stirnband, sowie dünne
Handschuhe. Auf dem Weg hinab haben wir zum letzten Mal Kontakt mit dem
späteren Sieger. Einige wundern sich, dass Flo noch nicht weiter enteilt ist. Da
mir seine Renntaktik, es betont langsam anzugehen, aber bekannt ist, bin ich
nicht sonderlich überrascht. In Mackenrode schließen wir auf Rob Walzka auf,
den ich von der TorTour de Ruhr, auch dort habe ich Lars begleitet, kenne,.
Auch Patrick ist mit von der Partie und so laufen wir zu fünft der Sonne und
dem ersten Verpflegungspunkt in Landolfshausen entgegen. Kurz bevor wir den VP
erreichen nehme ich ein Gel zu mir. Ich will versuche, alle zehn Kilometer ein
Gel und dazu an den VPs etwas Obst zu essen. Diese Methode hat sich bei den
letzten langen Trainingsläufen bewährt und ich weiß, dass mein Magen diese Art
der Nahrungsaufnahme ohne Murren mitmacht.
Wir erreichen den VP Landolfshausen (ca. km 11)
nach 52:31 min, genau im eigentlich nicht vorhandenen Zeitplan. Der VP wird vom
Hospiz an der Lutter betreut, das seit Jahren mit vielen freiwilligen Helfern
an der Strecke ist und sich liebevoll um die Läufer kümmert. Später werden wir
einige der fleißigen Bienchen auch im Ziel wieder sehen. Ich schnappe mir etwas
Tee und nehme ein Stück Banane. Falk (und Rob?) sind derweil schon weiter
gelaufen und so geht es mit Lars (und Alex?) in den nun folgenden kleinen
Anstieg. Beide verabschieden sich jedoch nach wenigen Metern zu einer
gemeinsamen Pinkelpause, sodass ich alleine weiter trabe, um die Beine nicht
gleich zu übersäuern. Oben angekommen geht es am flach am Waldrand entlang und die
ersten Sonnenstrahlen ermöglichen einen herrlichen Blick Richtung Reinhäuser
Wald. An der Seulinger Warte werden wir mit einem wunderschönen Sonnenaufgang
belohnt, der den sich in den kleinen Tälern des Eichsfelds liegenden Nebel zum
Leuchten bringt. Das hier ist ein toller Moment und so lasse ich mich zu einem
Freudenschrei hinreißen, den anscheinend auch Alex, Lars und Patrick gehört
haben müssen, denn sie fliegen von hinten heran, sodass wir die nächsten
Kilometer, die zuerst hinab zum und dann um den Seeburger See führen, gemeinsam
in Angriff. Mit dabei ist auch Karsten Warmburg, den ich aber nicht persönlich
kenne. Hier am See steht Rainer Holland und macht mächtig schöne Bilder!
Seeburger See (Lars, Alex, Patrick, Karsten) (c) Rainer Holland |
Von Bernshausen laufen wir vornehmlich flach durch
die Felder zum zweiten VP (ca. km 22) in Rollshausen. Ich setze mich etwas von
der Gruppe ab, um kurz in die Büsche zu treten. Von hinten laufen Michael
Wagner und noch ein anderer Läufer, den ich aber nicht kenne, heran und ich
geselle mich zu ihnen. Zusammen laufen wir nach 1:46 h am VP ein. Auch hier
wieder nur ein kleiner Schluck Tee und etwas Obst. Bisher geht die
Verpflegungstaktik auf. Ich habe noch eine 0,5l Wasserflasche dabei, aus der
ich ab und zu etwas trinke. Das Wasser ist jedoch recht kühl, weshalb ich nur
kleine Schlucke nehme, um den Magen nicht zu sehr zu belasten. Nach dem VP sind
wir mit Alex, Patrick, Lars und Michael Mankus, den Alex mit allen bekannt
macht, in einer Fünfergruppe zusammen. Vom Ortsausgang führt der Weg direkt in
den Anstieg zur Tilly Eiche, die auf dem Helleberg steht, und der den ersten
längeren Anstieg darstellt. Auch hier versuche ich wieder nicht zu übersäuern,
weshalb ich überrascht bin, dass Lars, Patrick und Michael einige Schritte
abfallen. Alex hatte sich schon vorher in den Wald geschlagen. An der Tilly
Eiche treffen wir zwei Läufer, die bergauf ziemlich Zeit verloren haben, dafür
aber nun bergab ziemlich Gas geben. Auch Patrick fliegt an mir vorbei und macht
mächtig Druck. In Rüdershausen muss ein steiler Stich hinauf zur Kapelle
überwunden, in dem ich die beiden Läufer wieder einsammle. Auch Lars kommt von
hinten heran und so genießen wir von hier oben zu zweit einen ersten Ausblick
auf den Harz und die nun folgenden Kilometer. Patrick hat mächtig Druck gemacht
und ist schon mehrere hundert Meter voraus. Lars und ich wissen beide nicht,
was er vorhat, schließen dann aber kurz vor Rhumspringe und dem dritten VP (ca.
km 31) an der malerisch gelegenen Rhumequelle zu ihm auf. Hier sind wir auch
überrascht auf Thomas Tribius zu treffen, der wohl dem hohen Anfangstempo
Tribut zollen musste. Das gibt mir einen kleinen Kick und ich frage am VP, den
wir nach 2:33h erreichen, in welchem Positionsbereich wir liegen. Top Ten
lautet die Antwort.
Mit Lars kurz vor'm VP Rhumequelle (c) Frank Mölders |
Ich fülle
die Wasserflasche auf, schließe meine Gamasche und laufe mit der Gruppe weiter.
Auch nach diesem VP wartet ein Anstieg, der sich im Wald auf einer Forststraße
gleichmäßig bergauf zieht. Wie schon an den Anstiegen zuvor fühlen sich die
Beine gut an und obwohl ich das Tempo nicht forciere, fallen die anderen etwas.
Kurz höre ich, wie das Klackern der Stöcke von Thomas beschleunigt, nach
wenigen Metern aber schon wieder abfällt. An dieser Stelle fasse ich den
Entschluss, mein eigenes Tempo durchzulaufen und dafür bergab lieber Tempo
herauszunehmen. Der Weg macht einen scharfen Linksknick und nach mehreren
hundert Metern einen Rechtsknick. Hier stehen wieder zwei Supporter, die seit
Göttingen an der Strecke sind und für gute Laune im und schöne Bilder vom
Teilnehmerfeld sorgen. Aus den Boxen des Autos klingt irgendein Après-Ski-Hit
und ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Was wohl die Tiere im Wald
denken?
Zwischen Rhumspringe und Barbis (c) Nolle...(?) |
Kurz hinter km 35 tritt die Strecke aus dem Wald
heraus und wieder öffnet sich der Blick Richtung Harz. Die Marathonmarke in
Barbis ist in Reichweite und ich erkenne vor mir Dominik Singer, der von einem
Radfahrer und einem Läufer (Steffen Hercher?) begleitet wird. Es geht hinab zu
einem Aussiedlerhof, nach dem ein weiterer Anstieg folgt. Ich kann der
Versuchung widerstehen, schon hier auf Dominik aufzulaufen, was allerdings gar
nicht so einfach ist. Hat der Kopf erst ein Ziel gefunden, an dem er sich
orientieren kann, versucht er den restlichen Organismus dazu zu treiben, das
Ziel so schnell wie möglich zu erreichen. Auch Lars, Patrick und Michael sind
mittlerweile wieder in Sichtweite hinter mir und wir rollen die leicht abschüssige
Straße in gleichmäßigen Abstand hinab. Kurz vor km 40 schließe ich zu Dominik
auf, der hier schon sehr fertig aussieht. Ähnlich wie Thomas ist er fix
angegangen. Wir sprechen kurz miteinander und wünschen uns weiterhin alles
Gute, am nächsten Anstieg liegen schnell einige Meter zwischen uns. Nun kann
man den VP 4 (ca km 42,5) in Barbis schon (fast sehen). Die Straße zieht sich
zuerst parallel zum Hang, dann abfallend nach Barbis. An der Hauptstraße sind
einige Spaziergänger unterwegs und auch die ersten Begleiter sind schon am VP
eingetroffen. Der Weg hinab tut gut, nicht nur den Beinen, sondern vor allem
der Seele, denn ich kann aus der Entfernung einige bekannte Gesichter erkennen. Kathi ist zusammen mit Zoë und Willi hier und besonders freue ich
mich, Rado zu sehen. Ich laufe nach 3:36h ein und setze mich auf eine Bank, um
einige Gels aus dem Rucksack zu holen, leere Verpackungen wegzuschmeißen und
meine Stirnlampe abzusetzen. Dann trinke ich Brühe und Tee und esse wieder
Obst, während mir Zoë sagt, dass
ich ganz schön schnell sei und nicht so viele Läufer vor mir seien. Ich freue
mich, dass sie so enthusiastisch bei der Sache ist. Auch mit Rado und Kathi
unterhalte ich mich und fülle wieder Wasser und Gelreserven auf. Als ich sehe,
dass Lars den VP verlässt, verabschiede ich mich von allen und trotte Lars
hinterher.
Hinab zum VP Barbis (c) Radoslav Dochev |
Mit Zoë (c) Radoslav Dochev |