Wenn ich mich in der Woche vor einem Wettkampf mit Freunden und Familienmitgliedern über den Tag X unterhalte, dann heißt es entweder "Noch sieben Tage? Dann kannst Du ja jetzt nochmal richtig reinhauen!" oder "Nur noch sieben Tage? Leg lieber die Beine hoch und mach nichts mehr!".
Wie so oft im Leben, so ist auch in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung die Mitte der richtige Weg. Nicht zu viel, damit der Körper nicht schon am Start kaputt ist, aber auch nicht zu wenig, um die zuvor hart aufgebaute Form wieder zu verlieren. Im Ergebnis bedeutet das, dass sowohl die Umfänge als auch die Intensität der einzelnen Einheiten reduziert wird. Tapering in der Fachsprache. Diese Erholungsphase hat zur Folge, dass eine zuvor noch nie in diesem Tempo gelaufene Distanz dann im Wettkampf (hoffentlich problemlos) zurückgelegt werden kann.
Dienstag (25.9.) [48:48 min, 10 km] Der heutige Tempolauf ist um die Hälfte gekürzt, also fünf statt zehn Kilometer. Dafür will ich nicht extra zum Uni-Sport fahren und laufe stattdessen zum Jahnstadion. Schon beim Warmlaufen ist der Puls ungewöhnlich hoch, obwohl ich genügend geschlafen habe und 16°C auch nicht zu warm sind. Gestern und heute habe ich fast komplett auf Kohlenhydrate verzichtet. Train low, compete high, trainieren mit verringerter Kohlenhydrataufnahme, um im Wettkampf mit vollen Speichern schneller zu sein, sollte nicht unbedingt acht Tage vorher ausprobiert werden. Der Tempodauerlauf an sich ist auch nicht sehr berauschend. Meine Laufpremiere im Jahnstadion hatte ich mir anders vorgestellt. Der Puls schnellt in ungewollte Höhen und auch die Beine wollen nach 3km auch nicht mehr. Aber Kampf gehört auch zum Laufen, deshalb absolviere ich die letzten fünf Runden auch noch und nach exakt zwanzig Minuten hat das Drama sein Ende. Immerhin noch das geplante Tempo gehalten.
Donnerstag (27.9.) [1:16:52 h, 15,94 km] Heute bin ich zusammen mit Sebastian unterwegs. Vom Sportpark am Jahnstadion geht es durch die Felder Richtung Rosdorf und zum Baggersee, den wir auf einem mir noch unbekannten Weg umrunden. Der Pfad führt immer in Ufernähe durch ein kleines Wäldchen und entlang von Maisfeldern, bis er schließlich nach circa zwei Kilometern wieder auf die breiteren Wirtschaftswege mündet. Wir lassen den Reinshof links liegen und laufen nach Überquerung der B27 ein Stück durch das Gartetal, biegen dann aber nicht rechts nach Diemarden, sondern links in Richtung Geismar ab. Mittlerweile hat sich die Sonne durch die Wolken gekämpft und zusammen mit den dunklen Gewitterwolken, die vereinzelt über uns herziehen, bildet sich am Himmel ein imposantes Schauspiel. Leider fängt es dann kurz vor Göttingen noch ein wenig an zu regnen, was allerdings unsere gute Laune über diesen schönen Lauf nicht trüben kann. Die ''Probleme'' vom Vortag, hoher Puls und Lustlosigkeit, sind verschwanden, stattdessen halten wir locker und entspannt unser Tempo durchgehend über die ganze Strecke.
Freitag (28.9.) [1:01:50 h, 12,8 km] Ein letztes Mal vor Alfeld auf die Bahn, ein letztes Mal einige Kilometer im geplanten Halbmarathontempo. Nach den 5.000 m von Dienstag bin ich nicht mehr ganz so optimistisch wie ich es in den Vorwochen war, was aber wohl einfach daran liegt, dass es dort viel besser als gedacht lief. Doch heute läuft es von Beginn an, diesmal wieder auf der Bahn am Uni-Sport, viel besser, irgendwie runder. Der erste Kilometer blind in 3:54 min, nur einen Hauch zu schnell, die beiden nächsten genau nach Plan, 11:54 min für das erste Intervall. Auch die nächsten drei Kilometer nach kurzer Trabpause in 11:55 min, alles locker und mit einem guten Körpergefühl. Nach 1.600 m während des dritten Intervalls spüre ich einen leichten Schmerz im linken Schienbein. Ich beschließe, die Runde zu Ende zu laufen und mache nach 2.000 m Schluss. 7:59 min, das muss für heute und nächsten Mittwoch reichen.
Sonntag (30.9.) [44:05 min, 8,36 km] Locker laufen, langsam laufen, auf den Körper hören und das Laufen noch mehr als sonst genießen. Südlich von Hannover geht es flach durch die Felder und ein wenig bergan auf den Schulenburger Berg. Ich komme auf eine Anhöhe und plötzlich, ganz ohne sich angekündigt zu haben, ist er da, einer dieser magischen Momente, für die ich mir fast täglich die Laufschuhe schnüre, die mich hinaus treiben in die Natur, ob die Sonne scheint, es regnet oder schneit. Vor mir liegt ein Meer aus Feldern, durch das sich die Leine, die hier, südlich von Hannover, fast doppelt so breit ist wie in Göttingen, in sanften Kurven schlängelnd ihren Weg gen Norden bahnt. Die in meinem Rücken stehende Abendsonne lässt das ganze Bild in weichen, sanften Farben erleuchten und diesen eigentlich einfachen Ort zu etwas Besonderem werden.
Montag (1.10.) und Dienstag (2.10) noch ein wenig langsam gelaufen, Dienstag mit einige Steigerungen am Ende. Die Beine fühlen sich richtig gut an, der Kopf will Gas geben und ich bin heiß auf Mittwoch!
Wie so oft im Leben, so ist auch in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung die Mitte der richtige Weg. Nicht zu viel, damit der Körper nicht schon am Start kaputt ist, aber auch nicht zu wenig, um die zuvor hart aufgebaute Form wieder zu verlieren. Im Ergebnis bedeutet das, dass sowohl die Umfänge als auch die Intensität der einzelnen Einheiten reduziert wird. Tapering in der Fachsprache. Diese Erholungsphase hat zur Folge, dass eine zuvor noch nie in diesem Tempo gelaufene Distanz dann im Wettkampf (hoffentlich problemlos) zurückgelegt werden kann.
Dienstag (25.9.) [48:48 min, 10 km] Der heutige Tempolauf ist um die Hälfte gekürzt, also fünf statt zehn Kilometer. Dafür will ich nicht extra zum Uni-Sport fahren und laufe stattdessen zum Jahnstadion. Schon beim Warmlaufen ist der Puls ungewöhnlich hoch, obwohl ich genügend geschlafen habe und 16°C auch nicht zu warm sind. Gestern und heute habe ich fast komplett auf Kohlenhydrate verzichtet. Train low, compete high, trainieren mit verringerter Kohlenhydrataufnahme, um im Wettkampf mit vollen Speichern schneller zu sein, sollte nicht unbedingt acht Tage vorher ausprobiert werden. Der Tempodauerlauf an sich ist auch nicht sehr berauschend. Meine Laufpremiere im Jahnstadion hatte ich mir anders vorgestellt. Der Puls schnellt in ungewollte Höhen und auch die Beine wollen nach 3km auch nicht mehr. Aber Kampf gehört auch zum Laufen, deshalb absolviere ich die letzten fünf Runden auch noch und nach exakt zwanzig Minuten hat das Drama sein Ende. Immerhin noch das geplante Tempo gehalten.
Donnerstag (27.9.) [1:16:52 h, 15,94 km] Heute bin ich zusammen mit Sebastian unterwegs. Vom Sportpark am Jahnstadion geht es durch die Felder Richtung Rosdorf und zum Baggersee, den wir auf einem mir noch unbekannten Weg umrunden. Der Pfad führt immer in Ufernähe durch ein kleines Wäldchen und entlang von Maisfeldern, bis er schließlich nach circa zwei Kilometern wieder auf die breiteren Wirtschaftswege mündet. Wir lassen den Reinshof links liegen und laufen nach Überquerung der B27 ein Stück durch das Gartetal, biegen dann aber nicht rechts nach Diemarden, sondern links in Richtung Geismar ab. Mittlerweile hat sich die Sonne durch die Wolken gekämpft und zusammen mit den dunklen Gewitterwolken, die vereinzelt über uns herziehen, bildet sich am Himmel ein imposantes Schauspiel. Leider fängt es dann kurz vor Göttingen noch ein wenig an zu regnen, was allerdings unsere gute Laune über diesen schönen Lauf nicht trüben kann. Die ''Probleme'' vom Vortag, hoher Puls und Lustlosigkeit, sind verschwanden, stattdessen halten wir locker und entspannt unser Tempo durchgehend über die ganze Strecke.
Freitag (28.9.) [1:01:50 h, 12,8 km] Ein letztes Mal vor Alfeld auf die Bahn, ein letztes Mal einige Kilometer im geplanten Halbmarathontempo. Nach den 5.000 m von Dienstag bin ich nicht mehr ganz so optimistisch wie ich es in den Vorwochen war, was aber wohl einfach daran liegt, dass es dort viel besser als gedacht lief. Doch heute läuft es von Beginn an, diesmal wieder auf der Bahn am Uni-Sport, viel besser, irgendwie runder. Der erste Kilometer blind in 3:54 min, nur einen Hauch zu schnell, die beiden nächsten genau nach Plan, 11:54 min für das erste Intervall. Auch die nächsten drei Kilometer nach kurzer Trabpause in 11:55 min, alles locker und mit einem guten Körpergefühl. Nach 1.600 m während des dritten Intervalls spüre ich einen leichten Schmerz im linken Schienbein. Ich beschließe, die Runde zu Ende zu laufen und mache nach 2.000 m Schluss. 7:59 min, das muss für heute und nächsten Mittwoch reichen.
Sonntag (30.9.) [44:05 min, 8,36 km] Locker laufen, langsam laufen, auf den Körper hören und das Laufen noch mehr als sonst genießen. Südlich von Hannover geht es flach durch die Felder und ein wenig bergan auf den Schulenburger Berg. Ich komme auf eine Anhöhe und plötzlich, ganz ohne sich angekündigt zu haben, ist er da, einer dieser magischen Momente, für die ich mir fast täglich die Laufschuhe schnüre, die mich hinaus treiben in die Natur, ob die Sonne scheint, es regnet oder schneit. Vor mir liegt ein Meer aus Feldern, durch das sich die Leine, die hier, südlich von Hannover, fast doppelt so breit ist wie in Göttingen, in sanften Kurven schlängelnd ihren Weg gen Norden bahnt. Die in meinem Rücken stehende Abendsonne lässt das ganze Bild in weichen, sanften Farben erleuchten und diesen eigentlich einfachen Ort zu etwas Besonderem werden.
Montag (1.10.) und Dienstag (2.10) noch ein wenig langsam gelaufen, Dienstag mit einige Steigerungen am Ende. Die Beine fühlen sich richtig gut an, der Kopf will Gas geben und ich bin heiß auf Mittwoch!
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