Samstag, 18. Mai 2013

Lang, lang ist's her (März und April 2013)

"Lang, lang ist's her, dass das Klavier halbwegs menschlich noch klang.", heißt es in einem Klassiker von Peter Kraus (fragt mich bitte nicht, woher ich dieses Lied kenne). Lang, lang ist's auch her, seitdem ich hier ein paar Zeilen niedergeschrieben habe, was vor allem daran liegt, dass ich im März und April gerade einmal auf magere 90 (in Worten: neunzig!!!) Laufkilometer gekommen bin.


Schloss Marienburg
Am 2. März ließ sich nach dunklen Tagen und Läufen im Februar für einen kurzen Augenblick die Sonne blicken, was ich für ein nachwinterliche Erkundung meines Heimatwaldes nutzte. Südlich von Hannover gelegen kann sich der Marienberg natürlich nicht mit den großen Bergen der Szene messen, doch gibt's hier einen großen Reichtum an Varianten, sodass hier durchaus 400hm auf 15km zusammen kommen können.
Die Sonne knallt mächtig als ich mich auf den Weg mache und vom Schnee der vergangenen Tage ist kaum mehr etwas zu sehen. Die Farben im Wald und der Umgebung ändern sich und es wird laut. Starkes Vogelgezwitscher begleitet mich bei jedem Schritt; der Wald lebt und ich nehme es auf.
Zwei Trails sind hier besonders schön. Zum einen der Weg auf der alten Ringwallanlage, der, leicht abschüssig und mit dicken Wurzeln alter Bäume versehen, auch technisch nicht ganz so einfach ist. Zum anderen der wirkliche steile Aufstieg von der Leinebrücke auf der Südseite des Waldes direkt hinauf zum Schloss Marienburg.

Ringwall
Südanstieg
Leine
Einen Tag später bin ich mit André, Benny und Tobias verabredet. Wir laufen zum höchsten Punkt, umrunden den Berg zur Hälfte und laufen von dort wieder zum höchsten Punkt und dann über einige Umwege zurück. Auf der Bergabpassage muss ich irgendwie unglücklich abgefedert haben, jedenfalls habe ich auf den letzten Metern zum Ausgangspunkt leichte Schmerzen im rechten Knie. Benny und ich setzen André und Tobias ab und machen noch einige Kilometer. Die Schmerzen im Knie gehen nicht und so werden die letzten Schritte zur Qual. Die Diagnose "Verstauchung und zwei Wochen Sportpause" ist dann auch wenig berauschend.

"Wenn man Spaß an einer Sache hat und so gut unterstützt wird, ist jedes verrückt sein lohnenswert." (J.C.F., Worte zum Hexenstieg Ultra)

Also ist Alternativprogramm mit Langlauf und Radfahren angesagt. Die folgenden Wochen sind durchzogen von kläglich scheiternden Laufversuchen, die nach gut einer halben Stünde ein schmerzendes Ende finden. Stattdessen beschränke ich mich darauf, anderen beim Laufen zuzusehen und mache mit dem Rad einen Abstecher zum Bilsteinmarathon. Ende April supporte ich zusammen mit Alex, Annika und Frank Lars beim Hexenstieg Ultra, quer durch den Harz über 216 km. Lars gewinnt, wir haben alle einige Geschichten zu erzählen und können uns an diesem Bericht begeistern. 

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